travelog 90






David & Goliath unterwegs im Goldenen Dreieck



Das sogenannte "Goldene Dreieck" gibt es auch in Mexico. Es liegt in einem extrem schwer zugänglichen und dünn besiedelten Gebiet im Nordwesten des Landes, ungefähr da wo sich die Bundesstaaten Durango, Chihuahua und Sinaloa treffen. Genau diese Gegend reizt uns für eine kleine Reise in der Trockenzeit. April und Mai sind besonders geeignet für Reisen in dieses Gebiet, denn die wenigen Pisten werden praktisch nicht unterhalten und einige Strecken führen auch in Flussbetten, die logischerweise nur bei niedrigem Wasserstand befahren werden können. Unsere Reisegefährten sind Jean-Marc und seine Freundin Lupita, die in einem Chevy Tracker unnterwegs sind, den wir im Grössenvergleich zum Goliath Unimog gleich David taufen.



Unser Treffpunkt ist Canatlan, Durango, wo wir in einem Hotelinnenhof Martins Geburtstag gebührend mit Champagner und "Camarones al mojo de ajo" feiern. Wir unternehmen einen kleinen Abstecher nach Coneto de Comonfort. Jean-Marc ist interessiert an Blüten von Mammillaria theresae, wir wollen uns Graptopetalum pusillum anschauen. Die etwas schlaglöchrige Strasse führt vorbei an zwei Lagunen, auf deren glatter Wasseroberfläche sich die Bäume wunderbar spiegeln. Wir sind beide nur beschränkt erfolgreich. Mammillaria theresae ist stark in den Boden zurückgezogen und kaum sichtbar und wir finden nur eine einzige Pflanze mit Knospen. Unser Graptopetalum pusillum ist nur wegen der vertrockneten Blütenstände zu entdecken, die Pflanzen sind komplett vertrocknet und warten im Boden auf bessere Zeiten.



Ueber Santiago Papasquiaro geht es vorbei an wunderschönen Agave parryi nach Los Altares. Etwas weiter westlich besuchen wir den einzigen bekannten Standort von Graptopetalum saxifragoides. Es gibt nun eine gut ausgebaute Piste an den Fluss hinunter, der an den Wochenenden sicher viele Besucher anzieht. In den Felsen leuchten die roten Blüten von Echinocereus acifer. Graptopetalum saxifragoides leidet unter Wassermangel und die Pölsterchen in den Felsspalten sind stark geschrumpft. Dafür schmückt sich Echeveria chihuahuaensis mit rosaroten Blüten, die von weitem gut sichtbar sind. Dies ist wohl der südlichste Punkt, an dem wir diese Spezies bisher gefunden haben. Zurück in Los Altares decken wir uns mit dem Nötigsten ein und machen uns v.a. auf die Suche nach Eis. Junge Männer sind alle bewaffnet und tragen ihre Schusswaffen für alle gut sichtbar am Gürtel, obwohl dies natürlich verboten ist, doch welche Militärkontrolle kommt hier schon unangekündigt vorbei. Diesen Männern möchte man nachts wirklich nicht begegnen, denn sie scheinen nichts anderes zu tun zu haben, als herumzulungern und zu beobachten, wer kommt und geht. David und v.a. Goliath fallen definitiv auf! Eis scheint hier nicht zu finden zu sein, was wir kaum glauben können. Schliesslich schenkt uns eine Frau in einem kleinen Restaurant, was sie an Eis in einer flachen Pfanne im Tiefkühlfach eingefroren hat. Und in einem kleinen Laden zaubert der Besitzer noch mehr selber eingefrorenes Eis aus seiner grossen Truhe. Es reicht nun immerhin, das Bier kalt zu stellen, was bei den hochsommerlichen Temperaturen überlebenswichtig ist.



Nun machen wir uns Richtung Süden auf. Unser weit entferntes Ziel ist San Miguel de Cruces, das auch auf einer Teerstrasse von El Salto her zu erreichen ist. Unsere Piste ist nur für eine kurze Strecke in gutem Zustand. Kaum biegen wir auf die weniger benutzte Strecke Richtung Cardos ab fängt das Geschaukel schon an. Die Piste besteht nur aus spitzen Steinen und wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Die Landschaft ist ziemlich langweilig, wir fahren ewig lange durch Nadelwälder, wo es ausser knallig grünem Farn und einigen vereinzelten roten Echinocereenblüten nicht viel Interessantes gibt. Ein einsamer wilder Truthahn wandert kurz auf der Piste vor uns her bevor er wieder im Wald verschwindet. Was die Strecke spannend macht, sind 30-40 Tonnen schwere Holzlaster. Die wenigen Begegnungen erfordern die ganze Aufmerksamkeit und Fahrkönnen beider Parteien, um auf der schmalen Piste aneinander vorbeizukommen. Auf Gipssäulen balancierende Steine sehen aus wie riesige Pilze. Leider sind Nachahmer vom Schweizer Sprayer Nägeli bis hierher vorgedrungen und haben ihre hässlichen Spuren hinterlassen. Gläubige haben Steinstufen bis zu einem der steinernen Pilze geschlagen und eine Vertiefung gehauen, um eine Statue von "San Martin de los Pobres" aufzustellen. Plastikblumen und abgebrannte Kerzen zeugen von anderen Reisenden, die hier kurz angehalten haben. Lupita bittet "San Martin" um eine sichere Weiterfahrt und schon (fast) haben wir die bewaffneten jungen Männer in Los Altares vergessen. Mitten im Wald schlagen wir das Lager auf und sitzen lange draussen unter dem Sternenhimmel und hören einem vermeintlichen Vogel zu, der erst nachts mit seinem monotonen Gesang anfängt und uns bis zum Morgengrauen damit auf die Nerven geht. Später kommen wir zum Schluss, dass es sich um einen Frosch gehandelt haben muss, der einfach nur wie ein seltsamer Vogel klang.



Auf 2700m Höhe erwachen wir Anfang Mai zu 9.8 Grad Celsius. In Nuevo Porvenir kommen wir am "Cafe El Buen Sabor" vorbei, wo es "cerveza fria", kaltes Bier gibt. Wir passieren einige kleine Siedlungen, oder eher Ansammlungen von Hütten, wo wir immer wieder gefragt werden "oiga, que estan vendiendo?", die Leute wollen wissen, was wir denn verkaufen. Es ist für die Einheimischen hier absolut unverständlich, dass man solche schlechten Pisten auf sich nimmt, ohne davon mindestens finanziell etwas zu haben. Ausserdem scheint die Blumendekoration auf unserem Unimog anzuzeigen, dass wir Pflanzen für die kleinen Vorgärten der Frauen feil halten. Verkehr gibt es hier nicht mehr. Nur ein einsamer Pickup kommt uns entgegen, dessen Besitzer Gesteinsproben in ein Labor fahren. Die Piste nach Cardos hinunter soll noch schlechter werden als sie schon ist, doch weit sei es nicht mehr. Typisch Mexikaner, sie wollen einem immer etwas Gutes tun. Kurz bevor es steil ins Tal von Cardos hinuntergeht, finden wir Graptopetalum saxifragoides, 70km südlich vom bisher einzigen bekannten Standort. Die Piste wird tatsächlich noch schlechter, extrem steinig, steil und mit engen Kurven, schliesslich fahren wir in 7 Kilometern fast 700 Meter den Berg hinab. Eine kleine, extrem filifere Agave zieht unser Interesse auf sich. Dann kommt endlich Cardos in Sicht, sogar ein Flugfeld ist zu sehen. Als wir bei den "Minas de Bacis" vorbeikommen, dem Arbeitgeber in dieser Gegend, stoppen wir kurz. Abgebaut wird hier Material mit Goldgehalt, Silber, Blei, Zink und weitere Mineralien. Die Arbeiter am Eingang haben sichtlich seit langem keine so hellhäutige Frau mehr gesehen und lassen mich aus ihrer Spezialsammlung einen schönen Stein aussuchen. Wir fahren noch bis an den Fluss hinunter, wo Jean-Marc und Lupita ihr Zelt unter den wachsamen Augen zweier junger Knaben aufbauen. Auch unser Bad im Fluss wird genau beobachtet. Später erzählen sie uns, dass ihr Grossvater ihnen gesagt hat, sie sollten genau aufpassen, damit sie für das Leben etwas lernen würden. Das Nachtessen nehmen wir beim Mondschein ein, jetzt sind auch endlich die "barrillitos" (kleinste ekelhafte Wespen, die einem Stücke aus der Haut schneiden, was sich nachher entzündet und teuflich juckt) verschwunden.



Die Piste führt nun etwas dem Fluss entlang und klettert dann in einem engen Tal zwischen gigantischen Klippen in die Höhe. Wir geniessen die Sicht auf Felsenthrone und senkrechte Wände, deren Farbspektrum von weiss über grün bis rot und violett reicht. Ein grosser LKW kriecht langsam an uns vorbei und wir sehen ihn weit oben in der Felwand verschwinden. Auch wenn es nicht danach ausschaut, muss es einen Ausgang geben. Am spektakulärsten Ort, einer senkrechten orangen Felswand, werden natürlich Fotos gemacht, schliesslich klebt der Unimog wie eine Spinne im Fels. Das hier ist nichts für schwache Nerven und Leute mit Höhenangst. Bis San Miguel de las Cruces, einem hübschen Städtchen mit bunt gestrichenen Holzhäuschen, Satellitenschüsseln auf den Dächern und Blumen in den Vorgärten ist es nun nicht mehr weit. Es gibt sogar drei Hotels, einen kleinen Supermarkt und eine Tankstelle. Wir fahren weiter Richtung Puentecillas durch eine gigantisch schöne Landschaft. Bald beginnt der grosse Abstieg hinunter nach Carboneras. Unter riesigen Bäumen und zum Gekreisch kleiner grüner Papageien stoppen wir für das Mittagessen, bei dem uns eigentlich nur die lästigen "barrillitos" stören. Eine junge Frau mit drei Kindern kommt mit einem Esel vorbei. Sie haben einen lecker aussehenden Kuchen mit viel Füllung und Glasur dabei, den sie schon zur Hälfte gefuttert haben. Bis zu ihrem Rancho sind sie noch eine ganze Weile unterwegs und bei den herrschenden hochsommerlichen Temperaturen wird es ihre Torte nicht mehr lange machen. Es geht immer nur bergab und wenn man unten angekommen ist, geht es wieder den Berg hinauf, nur um nach La Soledad wieder hinabzugehen, dann nochmals hinauf bis wir endlich Tayoltita mehr als 1000 Meter weiter unten im Talgrund entdecken. Die Haarnadelkurven nach El Tastito hinauf haben es in sich, speziell in einem grossen Fahrzeug wie dem Unimog. Oft kommen wir in einem Mal nicht herum und müssen mehrmals ansetzen. Ohne Vierradantrieb und während der Regenzeit ist die Strecke nicht wirklich zu empfehlen. Auf der fast letzten Passhöhe wächst in den Klippen eine schöne Form von Agave multifilifera zusammen mit einer hübschen Hechtia und einem rot blühenden Echinocereus. Etwas weiter sehen wir eine einsame Echeveria dactylifera. Vorbei geht es am pittoresken Friedhof von Cinco Señores mit einer gigantischen Sicht auf die "Quebradas del Piaxtla", die Schluchten des Rio Piaxtla. Die Felsspitzen leuchten in den letzten Sonnenstrahlen. Wir haben wohl alle selten eine so spektakuläre Landschaft gesehen! Die letzte Abfahrt nach Tayoltita hinunter wird noch enger, steiler und abenteuerlicher als alles zuvor. Es ist ein Wunder, dass diese Piste unsere 13 Tonnen aushält, wir nirgendwo an die Felsen anstossen oder auf der anderen Seite senkrecht ins Tal hinunterstürzen.



Tayoltita ist eine kleine Stadt mit ungefähr 8000 Einwohnern, die fast ausschliesslich in den Minen von GoldCorp arbeiten. Das beste Transportmittel sind Flugzeuge, mit denen man in ca. 45 Minuten in Durango oder an der Küste in Mazatlan landet. Billiger kommt es mit dem öffentlichen Bus, der die Strecke von Durango über die Berge nach Tayoltita in 10 Stunden schafft. Wohlgemerkt nicht wo wir durchgefahren sind, sondern die "normale" Strecke über San Luis Villa Corona, die allerdings auch abenteuerlich sein kann. Während der Regenzeit fährt der Bus übrigens auch, es dauert dann einfach noch etwas länger. Wer etwas erleben will, der sollte definitiv mal eine Busfahrt in dieser Gegend unternehmen. Nicht nur die Goldminen sind Arbeitgeber, sondern mittlerweile haben sich auch rivalisierende Banden, die mit Drogen, Waffen und Reisenden abgenommenen Autos handeln, in der Gegend etabliert. In den engen Gassen von Tayoltita tummeln sich die Menschen, wo es genügend Platz gibt sind kleine Stände aufgebaut, und mit einem Auto muss man ganz schön zirkeln, um an allen geparkten anderen Autos vorbeizukommen. An einem Freitagabend muss man zusätzlich eine Kontrolle der Polizei über sich ergehen lassen, die daran erinnert, dass man nicht betrunken fahren soll. Gurtenpflicht herrscht hier noch nicht. Uebrigens sollte man gar nicht erst versuchen, mit einem Unimog ins Städtchen zu fahren, den lässt man lieber unter den Augen eines Wachmannes an einem der Mineneingänge stehen. Von Restaurants über Modegeschäfte, Bäckereien, Geschenkläden und Internet Cafes gibt es hier alles zu haben. Die Kommunikation nach draussen funktioniert über das Handy oder überteuert von einem Büro aus, wo man mit der Nummer verbunden wird, die man anrufen will.



Ein absolutes Muss ist der Besuch von San Dimas. San Dimas ist der Gemeindesitz und mit 5600 Quadratkilometern Fläche eines der grössten "municipios" (Gemeinden) von Durango. Man erreicht San Dimas entweder über die Berge auf kleinen engen Pisten, oder dann flussabwärts und durch einen engen Canyon über Contraestaca. Am Hauptplatz verlottern die offiziellen Gebäude langsam. Verputz blättert vom Gerichtsgebäude ab, schwarze Schrift verbleicht langsam. Die Kirche ist bis auf ein paar Holzbänke komplett leer und bei Regen sicherlich nicht der ideale Aufenthaltsort. Die uralte Glocke hängt draussen. Die kleinen Häuschen sind in verwunschenen überwucherten Gärten versteckt. Oft stehen nur noch die Fassaden. Wo man hinschaut umzingeln steile dunkle Felsenberge den kleinen Ort. San Dimas wäre eine perfekte Filmkulisse für jeden Western. Auf dem Hauptplatz steht gerade ein grosser Pickup, von dessen Ladefläche herunter alles verkauft wird, was man eben so zum Ueberleben braucht. Cola und Fresca, Gemüse und Früchte, Reis und Bohnen, Toilettenpapier, Seife und Putzmittel, aber auch bunte T-Shirts und modische Jeans. Zwei Männer hieven einen 50 Kilo Mehlsack auf einen Esel. Und alle beäugen uns neugierig. Für uns ist dieser Ort mit seinen wenigen Bewohnern am Ende der Welt exotisch, für sie sind wir mit unserer weissen Haut und den Fotoapparaten die Exoten.



Von Tayoltita nehmen wir die Strasse westwärts nach San Ignacio. Diese Strecke ist nur während kurzer 2-3 Monate in der Trockenzeit befahrbar, denn man muss den Rio Piaxtla fast 90 Mal furten. Zürst führt die Piste weit oberhalb des Flusses durch ein wunderschönes enges Tal zwischen fast senkrechten Berghängen. Ein Jahrhundertprojekt ist sicherlich die Fertigstellung dieser oberhalb des Flusses führenden Strecke, doch beim gegebenen Terrain und den damit verbundenen Kosten wird dies sicherlich während unserer Lebenszeit nicht mehr geschehen. Bald schon führt die Piste an den Fluss hinunter, wo man ohne Strichlein zu machen schnell die Uebersicht verliert, wie oft man den Fluss schon gefurtet hat. Irgendwo hier verläuft die Grenze zwischen Durango und Sinaloa. Streckenweise ist etwa 15 Meter oberhalb des Flusses ein uralter Pfad mit Tunnels zu sehen, auf dem früher wahrscheinlich Eselskarawanen das Gold abtransportierten, der heute jedoch nur noch von Kühen benutzt wird. Echinocereus subinermis öffnet gegen Mittag seine leuchtend gelben Blüten. Brilliant rote Blüten hat Echinocereus aff. koehresianus. Pachycereus pecten-aborigunum wächst an den steilen Berghängen. Pilosocereus alensis ist ein weiterer Säulenkaktus in dieser suptropischen Landschaft. Die meisten Ranchos sind verlassen, und wenn sie noch bewohnt sind, dann gibt es keinen Strom. Trotzdem wird am Wochenende ausgiebig gefeiert. Wie die das Bier kühlen, ist uns ein Rätsel! Wir campieren auf halber Strecke nach San Ignacio. Das Bad im Fluss ist erfrischend. Auch die Sammler kommen auf ihre Kosten, denn im Flussbett des Rio Piaxtla kann man perfekt runde Flusssteine in allen Farben finden. Unter dem Sternenhimmel öffnen wir eine Flasche Champagner, edel geht die Welt zugrunde, und geniessen perfekt gereiften mexikanischen Käse unseres Käsers aus Jalisco, und lauschen dem ohrenbetäubenden Konzert der Frösche, deren Gesang eher wie Baumaschinen denn wie Froschgequake klingt.



Am nächsten Tag fahren wir weiter nach San Igancio. Das Flusstal wird langsam breiter. Graue und weisse Reiher und einer mit blauer Haube und gelbem Hals fischen im Fluss. Chachalacas, riesige Hühner-ähnliche Vögel hocken weit oben in den Bäumen und kreischen. Andere skandalöse Schreihälse sind wunderschöne blauweisse Häher mit extrem langen Schwanzfedern (Black-throated Magpie-Jay). Kormorane und Kolibris machen am Fluss Jagd auf Insekten. Eine Grossfamilie von Coatimundis, Verwandten der Waschbären, streift auf der Suche nach dem Frühstück durchs Gebüsch. Das Tal wird immer breiter und die Piste führt schliesslich oberhalb des Rio Piaxtla durch kleine Siedlungen. Die Strecke nach San Ignacio zieht sich in die Länge. Wir durchfahren eine eintönige Landschaft niedriger Hügel und gelben Grases. Die Vegetation ist extrem tropisch, die Bäume riesig. Verschiedene Palmen wachsen entlang der Strasse. Von den tollsten Exemplaren sieht man nur noch die Krone, die verzweifelt nach Luft schnappt. Der Stamm ist längst von einer Würgfeige überwachsen und die ganze Pflanze wird langsam aber sicher zu Tode erstickt. Kurz vor San Ignacio erreichen wir die Zivilisation in Form der Teerstrasse.



Auf der ganzen Strecke zwischen Los Altares und San Ignacio haben wir keine einzige Polizei- oder Militärkontrolle passiert, obwohl dies hier bekannterweise die Heimat vom "Chapo Guzman" ist, dem meist gesuchten Drogenboss Mexikos, der übrigens auf der Forbes Liste der reichsten Menschen der Welt auf Platz 701 gelandet ist. Ihn oder seine Leute haben wir übrigens wissentlich auch nicht zu Gesicht bekommen, doch wir sind überzeugt davon, dass sie immer genau wussten, wo wir gerade unterwegs waren, doch mit Pflanzenverrückten wollten sie sich sichtlich nicht anlegen.



Die "Quebradas del Piaxtla" haben uns sicherlich nicht das letzte Mal gesehen. Die Gegend gehört wohl zu den spektakulärsten, die wir bisher in Mexico gesehen haben. Der schlechte Ruf des "Goldenen Dreiecks" hilft sicherlich mit, dass sich nicht allzuviele Touristen in diese Region verirren, was einen Besuch umso lohnenswerter macht. Wenn wir dann nicht mehr selber am Steuer eines Autos sitzen können, werden wir uns wahrscheinlich mal auf eine Busfahrt nach Tayoltita begeben, natürlich während der Regenzeit!



Mai - Juni 2009